Teil 14 Meister aller (Steuer-)Klassen - Theresas Weg zum TaxMaster

    Teil 14 - GESCHAFFT! We made it!!! Die Prüfungen sind überstanden. Doch wie ist es Theresa in den Prüfungen ergangen und wie liefen die Tage danach?

    WE MADE IT!

    Ganz absichtlich sage ich nicht „we did it“, denn das steht wahrhaftig noch in den Sternen. Jedoch haben meine Mitstreiter und ich die anstrengende und strapaziöse Zeit der Vorbereitung auf das Steuerberaterexamen für´s Erste hinter uns!

    Die letzten Tage vor und die drei Tage des Examens waren, um ehrlich zu sein, die Hölle und werden ihrem Ruf zweifelsohne gerecht. Man steht dermaßen unter Strom, schläft schlecht und läuft herum wie ein aufgescheuchtes Huhn. Der Druck ist enorm, man hat 100 Dinge im Kopf, die man noch nicht kann und sich eigentlich noch einmal anschauen muss. Zur selben Zeit ist man aber auch ziemlich fertig von den Klausurenkursen und der Vorbereitung im Allgemeinen.

    Ich würde lügen, wenn ich sagte, dass das Examen gut lief oder ich so performt habe wie ich es mir vorgestellt hatte. Man weiß zwar schon im Vorhinein, dass IMMER Sachverhalte drankommen, die man noch nie gesehen hat oder man mit Problemen konfrontiert wird, die zunächst unlösbar scheinen. Wenn man dann aber da sitzt, einem die Zeit wegrennt und man weißt, dass man genau für diesen einen Tag eineinhalb Jahre seines Lebens „geopfert“ hat, kann man schonmal in Panik geraten. So war es auch bei mir. Auch nach unzähligen geschriebenen Klausuren musste ich bei der ein oder anderen Aufgabe absolut freestylen und kam – oh Wunder – mit der Zeit nie hin. Ich habe mir aber vor der Prüfung geschworen, dass ich weitermache, egal wie schlecht die einzelnen Tage laufen.

    Wenn man dann nach den 6 Stunden am ersten und auch zweiten Tag heimkommt, ist man zum einen völlig durch im Kopf und zum anderen absolut planlos was man mit sich anfangen soll. Ich persönlich hatte versucht, mir noch etwas für den jeweiligen nächsten Tag anzuschauen, was natürlich überhaupt keinen Sinn hatte. Dementsprechend habe ich als nächstes probiert, mich auszuruhen. An Schlaf ist aber auch nicht wirklich zu denken.

    Ich habe mir ebenso geschworen, dass ich einen Haken hinter das Ganze setzen würde in der Sekunde, in der ich am dritten Tag den Stift fallen lasse. Sich darüber den Kopf zu zerbrechen, was die richtigen Lösungen waren, was man hätte anders machen können oder welche Probleme man gar nicht erst erkannt hat, bringt niemandem etwas. Unter dem Strich lief es ziemlich katastrophal bei mir und ich gehe stark davon aus, dass ich nochmal in die Prüfung muss. Aber das ist okay – denn ich starte dann nicht von 0, sondern aus Erfahrung heraus.

    Ich war der festen Überzeugung, dass das Wochenende nach der Prüfung durchgefeiert werden würde und alles aufgeholt werden müsste, was ich die vergangenen Monate verpasst habe. Und was war? Ich lag auf der Couch und habe fast nur geschlafen! Das war allerdings auch bitter nötig, denn am Montag nach dem Examen ging es schon wieder zurück ins Berufsleben.

    Der Einstieg war etwas holprig, weil ich zu Beginn nicht einmal mein Windows-Passwort noch kannte, geschweige denn den normalen Arbeitsablauf! Was mache ich nochmal beruflich? ;-)

    Allerdings kam ich auch schnell wieder rein und arbeite lieber 24 Stunden am Tag als noch eine einzige Übungsklausur schreiben zu müssen!

    Zunächst muss man sich erstmal im „normalen Leben“ wieder einfinden: Zwar ist mein Tagesablauf gar nicht so anders als noch in der Freistellung, was Arbeits- und Schlafenszeiten angeht. Allerdings hat man plötzlich Freizeit und das ist ein merkwürdiges Gefühl! Ich war völlig überfordert an meinem ersten freien Samstagabend und ein bisschen lost. Mittleiweile genieße ich aber die temporäre „Freiheit“ in vollen Zügen: Man kann bei Einladungen ohne schlechtes Gewissen zusagen, am Wochenende Ausflüge planen und unter der Woche nach Feierabend auch mal mehr unternehmen als mit vor Übungsfällen schwirrendem Kopf ins Bett zu taumeln.

    In zwei Wochen jedoch, geht es schon wieder weiter, denn die Vorbereitung auf die mündliche Prüfung steht schon vor der Tür. Ich werde an dieser aufgrund der Pandemie als Online-Version bei Endriss teilnehmen und mich insgesamt an 8 Samstagen für die Fragen der Prüfungskommission wappnen, sollte ein Wunder geschehen und ich die schriftliche Prüfung bestanden haben. ;-)

    Im Frühjahr gibt es dann noch eine Simulation, in welcher man den „Ernstfall“ übt und vor seinen Mitstreitern, wie auch in der richtigen Prüfung, spontan einen Vortrag halten muss. Diese Simulation findet aber erst statt, wenn wir die Ergebnisse der schriftlichen Prüfung erhalten haben. In Hessen sollte dies kurz vor Weihnachten der Fall sein. Entweder bekomme ich somit das schönste Weihnachtsgeschenk meines Lebens oder einen Grund für den ein oder anderen Glühwein…

    Ich halte euch auf dem Laufenden und melde mich im nächsten Monat wieder!

    Adios,

    Theresa

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