Kanzleigründung leicht gemacht – Teil I

    Kanzleigründung leicht gemacht

    Hilfe, ich bin bald fertig! Soll ich gründen? Jahresabschluss, Kapitalertragssteuer, Bedarfsbewertung. Wenn all diese Themen gelernt, verstanden und die Prüfung bestanden ist, steht naturgemäß eine Frage im Raum: Soll ich eine Kanzlei gründen?

    Jahresabschluss, Kapitalertragssteuer, Bedarfsbewertung. Wenn all diese Themen gelernt, verstanden und die Prüfung bestanden ist, steht naturgemäß eine Frage im Raum: Soll ich eine Kanzlei gründen?

    Für einen Teil steht das nicht zur Debatte, weil sie genau wissen, dass sie sich anstellen lassen wollen. Für diejenigen, die sich noch nicht sicher sind, wohin der Weg sie führt, gibt es hier eine kleine Entscheidungshilfe. In dieser Artikelserie finden zukünftige Existenzgründer vieles Wichtige über das Thema Selbstständigkeit als Steuerberater und wie man es schaffen kann, seine eigene Kanzlei zu starten.

    Kanzleigründung: Bin ich aus dem richtigen Holz geschnitzt?

    Der eigene Chef sein ist für viele der Antrieb schlechthin für den Schritt in die Selbstständigkeit. Darüber hinaus birgt er nicht nur die Chance zu bestimmen, wie man arbeitet, sondern auch die Möglichkeit auf ein höheres Gehalt als die Kollegen in Festanstellung.

    Ob man für diesen Weg bereit ist, ist auch eine Frage der Persönlichkeit. So steht am Anfang ein kleiner Charaktertest. Und dieser ist für jeden wichtig. Ganz egal, ob sie sich scheinbar sicher sind, dass sie in die Selbstständigkeit gehen wollen, oder nicht. Wer alle Boxen in dieser Liste abhaken kann, ist definitiv aus Existenzgründer-Material.

    Agenda: Selbsttest für angehende Gründer

    • Sind Sie bereit, für eine überschaubare Zeit ein finanzielles Risiko einzugehen?
    • Haben Sie Rückendeckung von der Familie und Freunden?
    • Verfügen Sie über Führungsqualität?
    • Lassen Sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen oder demotivieren?
    • Können Sie andere von Ihren Ideen begeistern?
    • Macht es Ihnen Spaß, Mandanten für Ihre Leistungen zu gewinnen?
    • Sind Sie bereit, Arbeit statt Freizeit den Vorzug zu geben?
    • Können Sie auch unter Druck konzentriert arbeiten?
    • Lässt Stress Sie kalt?

    Kaufen oder gründen?

    Nachdem der Charaktertest bestanden ist, folgen weitere Fragen: Wie soll meine Kanzlei sein? Kaufe ich eine bestehende auf oder gründe ich komplett neu? Tu ich mich mit Partnern zusammen oder bin ich eher der einsame Wolf?

    Ob Neugründung oder Kauf beide Seiten bringen Vor- und Nachteile mit sich. Absolute Freiheit ist einer der Vorzüge der Neugründung. An welcher Ecke mache ich meine Kanzlei auf? Wie sieht mein Logo aus und welche Art von Mandaten hätte ich gerne? Alle Wege sind offen. Dafür springt am Anfang definitiv weniger Geld dabei heraus. Zwar sind gleichzeitig die finanziellen Belastungen nicht so hoch, doch die Kosten für beispielsweise das Büro und das eigene Gehalt (wird bei der Planung gerne vergessen) fallen dennoch an.

    Beim Kauf einer Kanzlei sticht neben der bestehenden Infrastruktur der feste Mandantenstamm als Vorteil heraus. Denn eine feste Klientel ist für den Start ideal. Diese vorherrschenden Strukturen schränken allerdings auch ein. Schwerwiegende Änderungen sind ein Tabu, da die Gefahr besteht, dass Mandanten das Vertrauen verlieren und dann abwandern. Mögliche Partner, die Vorgaben des Vorgängers und die übernommene Belegschaft machen es ebenso schwieriger eigene Ideen gleich zu Beginn umzusetzen.

    Kaufen oder neugründen? Eine Pro-und-Kontra-Liste kann weiterhelfen

    Lieber mit Partnern oder doch allein?

    In diese Phase der Planung fällt ebenso die Frage, ob eine Partnerschaft eine sinnvolle Idee ist. Der Großteil der deutschen Kanzleien wird von einem Steuerberater geleitet. Darüber hinaus gibt es eine große Anzahl an Zweiersozietäten. Kombinationen bei denen mehrere Partner sich zusammentun sind tendenziell eher seltener und für den Anfang auch eher untypisch. Ein Tipp ist auch hier auf den eigenen Charakter zu schauen: Stellt eine Partnerschaft eine echte Option dar oder ist der Wunsch der einzige Steuerberater in der Kanzlei zu sein größer.

    Sollte die Entscheidung darauf fallen lieber alleine arbeiten zu wollen, das Geld aber knapp sein, kann eine Bürogemeinschaft – speziell am Anfang – eine sehr lohnenswerte Möglichkeit darstellen. Denn bevor die ersten Mandanten durch die Tür kommen, will der Vermieter seine Miete sehen. Wer also die eigene Flexibilität behalten, aber dennoch die Kosten splitten möchte, kann sich Gleichgesinnte suchen.

    Das gibt’s beim nächsten Mal

    Im nächsten Teil sprechen wir darüber, was ein potenzieller Existenzgründer bedenken planen und wissen sollte, auch um den perfekten Zeitpunkt für den Start zu finden. Wer das gar nicht mehr Abwarten kann, findet unter https://www.steuerberaterseite.de/kanzleigruendung-ratgeber.htm den gesamten Ratgeber „So gelingt die Kanzleigründung“ zum kostenlosen Download.
     

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