Hallo zusammen,
ich hoffe ihr lest diesen Beitrag, während ihr in der Sonne sitzt. Bei mir mangelt es leider am Sommer-Sonne-Sonnenschein-Modus, denn während ich diesen Blogbeitrag schreibe, prasselt der Regen unaufhörlich auf mein Dachfenster.
Wie ihr vielleicht aus meinem letzten Blogbeitrag rauslesen konntet, war ich nach der Abgabe der letzten Einsendearbeit sehr erleichtert.
Keine neuen Inhalte mehr – nur noch wiederholen!! Juhu!
Ehrlich gesagt, war die Ernüchterung nach der Abgabe groß und ich saß ich zu Beginn der Vorbereitungen erstmal etwas ratlos da und wusste nicht so Recht, wie ich anfangen sollte. Mein Kopf fühlte sich wie leergefegt hat und zu dem war der rote Faden -das Skript- plötzlich nicht mehr da, womit mir einfach eine gewisse Orientierung, wie in den vergangenen neun Monaten, fehlte. Es schlichen sich auch Gedanken in meinen Kopf, wie man sich die Inhalte aus den vielen, vielen Skripten überhaupt merken soll. Ich habe immer wieder den - wirklich riesigen - Stapel an Skripten vor mir angeschaut und das Gefühl gehabt, die Inhalte aus den ersten Skripten, wie zum Beispiel Kosten- und Leistungsrechnung, komplett wieder vergessen zu haben. Alles in allem ein kleines, schwarzes Loch aus dem ich mich rauskämpfen und einen neuen Rhythmus erarbeiten musste.
Die Übungsaufgaben aus den Skripten erneut zu bearbeiten schien mir zunächst ein guter Weg, um zu erkennen, welche Themen ich nochmal intensiver anschauen muss und ob es vielleicht auch Themen gibt, die ich erstmal bei Seite legen kann. Beim Bearbeiten der Übungsaufgaben hatte ich einen kleinen AHA-Effekt, denn es ist deutlich mehr aus den Skripten hängengeblieben als gedacht, was mich sehr motiviert hat. Es hat mich vor allem auch darin bestätigt, dass ich wesentlich besser lerne, wenn ich Dinge (mehrmals) aufschreibe, als wenn ich sie einfach nur lese und markiere.
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere daran, als ich berichtet habe, dass ich während des Bearbeitens der Skripte mitschreibe und danach die Kapitel noch einmal zum Zusammenfassen auf Karteikarten bearbeite.
An dieser Stelle Hut ab vor allen, die nur lesen und markieren brauchen. Es ist definitiv weniger Arbeit ;-)
Es gab jedoch noch mehr zu bearbeiten, denn mit den letzten zugeschickten Skripten gab es auch einen dicken Batzen alter Prüfungen aus den vergangenen Jahren. Ich habe die Prüfungen nicht durchgezählt aber es waren auf jeden Fall genügend, um sich, neben dem Wiederholen der Aufgaben, einen Überblick zu verschaffen, wie so eine Prüfung überhaupt aufgebaut ist und mit welchem Schwierigkeitsgrad man im Groben rechnen muss.
Auf Grund der anhaltenden Pandemie wurde seitens Endriss sehr früh klar kommuniziert, dass die Prüfung nicht, wie eigentlich geplant, vor Ort sondern ausschließlich online stattfinden wird. Es war ein Auf und Ab der Gefühle, denn da waren die Zweifel plötzlich wieder…Ist die Prüfung schwieriger oder eventuell sogar einfacher, dadurch, dass sie online stattfindet? Hält meine Verbindung oder gilt die Prüfung eventuell als abgegeben, wenn die Verbindung unterbricht? Wie ist die Prüfung generell aufgebaut? Multiple Choice oder Freitext-Aufgaben?
Etwa zwei Wochen vor der Prüfung wurden daher ebenfalls weitere Aufgaben online im Portal freigeschaltet, wobei es sich um Single-Choice Aufgaben gehandelt hat, also eine Aussage, zu der man entscheiden musste ob jene richtig oder falsch ist. Gleichzeitig gab es die letzten Infos seitens Endriss und damit stieg die Anspannung noch mehr…
Das Auf und Ab der Gefühle ging weiter…
Einerseits wollte ich den Tag der Tage endlich hinter mir haben aber gleichzeitig auch ganz gerne noch weiter hinauszögern. Das Gefühl kennen wahrscheinlich viele. Aber es nützte nichts, denn plötzlich war es Samstag, der 21. August und damit Prüfungstag. Morgens um neun sollte es losgehen und bis spätestens 18 Uhr sollte man alle Aufgaben bearbeitet haben, da dies die Deadline war. Ich habe mich also im Online Learning Portal angemeldet und die Prüfung angeklickt. Die Prüfung bestand aus drei großen Blöcken:
Kosten- und Leistungsrechnung, Jahresabschluss und Buchführung sowie Steuerrecht (Einkommen-, Gewerbe-, Umsatzsteuer).
Für KLR waren 90 Minuten vorgesehen und für die anderen beiden Blöcke jeweils 120 Minuten. Pausen konnte man sich zwischen den Blöcken selbstständig einteilen, man musste jedoch im Hinterkopf haben, um 18 Uhr mit der letzten Aufgabe fertig sein zu müssen. Die Reihenfolge der Bearbeitung war freigestellt und ich mich dafür entschieden mit KLR anzufangen, damit ich endlich die ganzen Formeln aus meinem Kopf loswerden konnte :-) Die Aufgaben bestanden sowohl aus Single-Choice- als auch Freitextaufgaben und waren bunt gemischt.
Als nächstes stand für mich Jahresabschluss und Buchführung auf dem Plan. Auch hier gab es viele, viele verschiedene Aufgaben. Von Buchungsätzen über passende Paragraphen zu Aussagen finden bis zu Gewinnauswirkungen von Buchungen. Die 120 Minuten kamen mir nicht wie 120 Minuten vor, sondern wesentlich kürzer, auch wenn ich noch ein paar Minuten über hatte.
Danach habe ich circa eine halbe Stunde Pause gemacht, etwas gegessen und mich dann meinem Lieblingsthema – und das meine ich ganz unironisch – dem Steuerrecht gewidmet. Wie bereits im letzten Blogbeitrag berichtet, fielen mir die ganzen Steuerthemen am einfachsten und so war es gefühlsmäßig auch in der Prüfung. Der Block mit den Steuerthemen unterteilte sich nochmal in drei einzelne Prüfungen zu der jeweiligen Steuer. Es musste also sowohl zur Einkommen-, Gewerbe- und auch Umsatzsteuer ein Fall bearbeitet werden. Klingt erstmal sehr viel und kaum machbar in 120 Minuten, oder?
Ich muss aber sagen, dass ich alle Blöcke zeitlich absolut machbar fand und nicht die schwersten der schwersten Fälle als Prüfungsaufgaben gewählt wurden. Da ich schneller tippen als per Hand schreiben kann, fand ich die Online-Prüfung wesentlich besser als so manche Prüfung in der Schule oder online. Mit einem sehr guten und zufriedenen Gefühl habe ich am Ende auf den „Prüfung beenden“-Button gedrückt und bin sehr gespannt auf mein Prüfungsergebnis.
Laut den Infos von Endriss kommt dies jedoch erst in acht Wochen also heißt es wieder warten, warten, warten… :-)
Ich versüße mir die Wartezeit mit renovieren, denn wie lautet ein bekannter Werbeslogan eines Baumarktes… Es gibt immer was zu tun. Und vielleicht sogar in beruflicher Hinsicht, denn die Gedanken kreiseln bereits. Vielleicht noch den Bilanzbuchhalter dranhängen? Weiter Berufserfahrung sammeln? Mal schauen, was sich ergibt und was das Leben noch so in der Hinterhand hält.
Für diesen Lehrgang war dies jedoch mein letzter Beitrag. Herzlichen Dank fürs Lesen.
Euch allen viel, viel Gesundheit in dieser fordernden Zeit und vielleicht bis bald
Julia
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